Published On: 14. April 2024

Der Fuchs

Die Biologin Sophia Kimmig bezeichnet Füchse als unsere „heimlichen Nachbarn“: sie seien ständig da und sehr beeindruckend, wenn man sie zu Gesicht bekäme, doch keiner bemerke sie so richtig, da sie sich gut verstecken könnten. Die Stadtstruktur in München mit ihren vielen Grünflächen böte sich für Füchse geradezu an.

Doch wenn der Fuchs in unseren Kleingarten kommt, tauchen Fragen auf:

Heute gibt es mehr Füchse in Städten und Siedlungen als noch vor 30 Jahren. Während sie in Wald und Feld gejagt werden, sind Städte ein vergleichsweise sicheres Umfeld. Außerdem bieten Siedlungen ein reichhaltiges Nahrungsangebot: Mäuse, Ratten und Tauben sind meist in großer Zahl vorhanden, auch Zivilisationsabfälle werden gefressen.

Füchse in Siedlungen sind an Menschen gewohnt und daher oft deutlich zutraulicher als ihre Artgenossen in Wald und Feld. Anlass zur Sorge besteht jedoch nicht. Füchse sind neugierig, aber nicht aggressiv.

Füchse sind grundsätzlich scheue Tiere und gehen dem Menschen meist aus dem Weg.

In Deutschland erkranken nur wenige Menschen durch den Fuchsbandwurm, insbesondere Jäger und Landwirte sind betroffen. Die Wahrscheinlichkeit vom Blitz getroffen zu werden, ist weitaus höher. Wer dennoch Angst vor einer Infektion hat, kann das Risiko minimieren:

  • Beeren, Kräuter, Gemüse und Salat immer gründlich waschen.
  • Lebensmittel auf über 60 Grad zu erhitzen, gilt als besonders sicher.
  • Füchse, weder tot noch lebendig, nicht anfassen.
  • Nach dem Arbeiten im Garten stets gründlich die Hände waschen.
  • Füchse im eigenen Garten nicht durch Futter anlocken und ihnen auch keinen Zugang zu Abfällen ermöglichen.

Deutschland gilt durch den Abwurf von Impfködern aus Flugzeugen seit zehn Jahren als tollwutfrei.

  • Füchse sollten auf Ihrem Grundstück keine leicht verfügbare Nahrung finden.
  • Decken Sie den Kompost ab.
  • Lassen Sie kein Hunde- oder Katzenfutter draußen stehen.
  • Lassen Sie keine Restmüll-Säcke draußen stehen.
  • Potenzielle Spielzeug – wie etwa Schuhe – sollten abends ins Haus geräumt werden.

Hunde und Katzen haben vom Fuchs nichts zu befürchten. Gefährdet sind jedoch Nagetiere und Geflügel.

Wissenschaftler haben nachgewiesen: Je weniger Füchse bejagt werden, desto niedriger ist ihre Geburtenrate.

Warum? – Füchse leben in Familienverbänden, in denen nur die ranghöchste Füchsin Nachwuchs bekommt. Greift der Mensch in die Fuchspopulation ein, werden diese Familiengemeinschaften zerstört. Infolgedessen sind nahezu alle Füchsinnen paarungsbereit, zudem steigt die Zahl der Welpen pro Wurf.

Wer mehr über den schlauen Fuchs erfahren möchte findet spannende Dokumentationen im Internet, zum Beispiel „Stadt – Land – Fuchs“ vom NDR.